1964 - am 30. April erblicke ich das Licht des Kreißsaals im längst abgerissenen Krankenhaus von Eggenfelden
1964 - ein paar Tage später beziehe ich Wiege und Laufstall am Stadtrand Eggenfeldens
1965 - ich scheitere kläglich daran, die erste Geburtstagskerze auszublasen
1967 - Opa Kurt lehrt mir die Namen sämtlicher einheimischer Vogelarten, die sich am Wohnzimmervogelhäuschen die Wampe vollhauen und entdeckt dabei mein Gesangstalent
1969 - erster Auftritt als Engel des Herrn beim Kindergarten-Krippenspiel - der Knabensopran schmettert dem Kindergartenmütterpublikum "Vom Himmel hoch" in die Gehörgänge
1970 - mit blauer Schultüte und Schlips betrete ich die "Mädchen-Grundschule" in Eggenfelden und freue mich, nicht der einzige Knabe zu sein
1973 - ich werde zum Klassensprecher der 4a gewählt, wofür mir die Klassenrowdys einmal in der Woche die Luft aus dem Fahrrad lassen
1975 - die Lehrer des Carl-von-Closen-Gymnasiums in Eggenfelden fragen ständig, wie man meinen Nachnamen buchstabiert
1976 - ich watschle mit meiner Kindergitarre aufgeregt zur ersten Unterrichtsstunde beim strengen Meister "Grüß Gott, Herr Stey"
1977 - ich entscheide mich für den neusprachlichen Zweig an der Schule und lande - rumms - in einer absoluten Mädchenklasse
1978 - ich entscheide mich, die Haare wachsen zu lassen und lasse mir von meinem Gesangsmeister Herrn Meister die Stimme ausbilden
1980 - wenn an Schulkonzerten der Tenor-Solist des Chores loströtet, flüstern meine Eltern den Publikumsnachbarn ins Ohr: "des is´ da unser´..."
1981 - ich und 10 Sänger und Sängerinnen aus dem Schulchor sind zusammen 11 und somit das Vokal-Ensemble MORGENSTERN,
1982 - ich fahre Polo. Warum? Weil ich jetzt einen Führerschein habe.
1983 - ich bekomme mein Abiturzeugnis, darf aber nicht auf´s Foto der Jahrgangsbesten - zurecht.
1984 - meine Kriegsdienstverweigerung wird abgelehnt, ich darf mir die Haare schneiden und 15 sinnlose Monate in Passau verbringen
1985 - ein einziger Tag entschädigt für die gesamte Zeit des Grundwehrdienstes: ich lerne Josef Moser kennen, wir gründen das Songwriter-Duo "TEACHER AND TAYLOR"
1985 - wir spielen viele Jahre unsere Lieder auf wunderschönen Kleinkunstbühnen
1986 - "aha, du wirst Designer"...meinen und sagen viele - aber nein - ich studiere Bekleidungstechnik mit Betonung auf Technik - und zwar in Sigmaringen auf der schwäbischen Alb
1986 - eine Woche nach Studienbeginn gründe ich den Schulchor "The Textilian Harmonists" - yeah.
1990 - die Bekleidungsfirma "mondi" entscheidet sich, einem jungen Ingenieur seine erste Anstellung zu verschaffen. Umringt von den Oberaudorfer Bergen gscheidmeiere ich ein paar Jahre durch die surrenden Nähmaschinen in der Klamottenfabrik
1991 - ich kündige meine Anstellung in Oberaudorf und unterschreibe bei einer neuen Firma in München und meinen Ehevertrag im Standesamt
1992 - Stefan´s coming home - die Strickwarenfabrik schickt mich in die Filiale ins Rottal, ich bin wieder daheim
1996 - die GERNER STARKBIERUNION hat mit BERTL BACHMEIER bereits einen Redner für die jährliche Fastenpredigt gefunden. Ein Autor wird noch gesucht. Mein Telefon klingelt.
1996 - auf einem uralten Computer entsteht die erste Ansprache für meinen Freund und zukünftigen Partner Bertl
1998 - Madeleine kommt zur Welt ... jetzt hab ich drei Kinder - meine zwei Burschen Etienne und Pascal sind bereits 4 und 2
1999 - endlich eine richtige Band: FAIRWAY - wir nehmen eine CD auf mit dem Titel "Red is the rose" - kein geringerer als Supertramp-Gitarrist Richard Palmer-James beteiligt sich an den Arrangements, Aufnahmen und Konzerten. Und wenn etwas der Wahnsinn ist, dann die Stimme unserer Sängerin Barbara.
2002 - jetzt gründen wir endgültig unser Kabarett-Duo - bei der Taufe sagen wir, es soll "DA BERTL UND I" heissen (alles dazu in unserer gemeinsamen Duo-Geschichte in diesem Kapitel)
2006 - die Fußball-WM im eigenen Land verschafft mir die Ehre, als Kolumnist für die Passauer Neue Presse meinen Senf zu den sportlichen Würsteln zu geben - satirische Texte und Glossen gehören neben Kochen und Essen ab jetzt zu meinen Lieblingsbeschäftigungen in der Freizeit des Kabarettisten
2007 - der Zweitligist Wacker Burghausen möchte gerne eine eigene Stadion-Hymne und ich habe gerade Zeit, eine zu komponieren. Der Tag der Präsentation ist spannend, nicht zuletzt, weil Wacker beim Pokalspiel gegen Bayern München erst im Elfmeterschießen verliert.
2010 - "Der bayerische Menschenfeind" hat Uraufführung im Theater an der Rott - Mario Eick inszeniert mein erstes Theaterstück in Mundart und Reimform nach einer historischen Vorlage von Molière mit brillianten Schauspielern aus Bayern.